Im Rahmen der damals üblichen Teamarbeit unter Komponisten, wurde die Vorläufer-Oper der Zauberflöte gleich von mehreren Komponisten gestaltet, zu denen eindeutig Mozart gehört, wie an den Handschriften nachgeprüft werden konnte, das war 1998 eine musikhistorische Sensation.
Henneberg hatte maßgeblichen Anteil an der Einstudierung von Mozarts Oper Die Zauberflöte. Nachdem Mozart die Uraufführung am 30. September und am 1. Oktober 1791 selbst dirigiert hatte, übernahm Henneberg auch die Leitung der nachfolgenden Vorstellungen. Henneberg schuf auch selbst mehrere Opern, die sich seinerzeit großer Beliebtheit erfreuten.
1797 komponierte er gemeinsam mit Ludwig van BeethovenMenuette und Deutsche Tänze für einen Maskenball der Pensionsgesellschaft bildender Künstler, die am 26. November 1797 im Großen Redoutensaal der Wiener Hofburg zur Aufführung gelangten.
Benedikt Schack in performance with the Schikaneder troupe: the number „O Anton du bist mein“ from the SingspielDie Zween Anton. Schack is at center, his hands held by soprano Josepha Hofer and baritone/impresario Emanuel Schikaneder. Click on image for the identities of the other players and the original source.
Schack war 1773 Choralist an der Veitskirche in Prag. Er studierte 1775/? in WienMedizin und Philosophie und nahm Kompositions- und Gesangsunterricht bei Karl Frieberth. 1780 wurde Schack Kapellmeister des Prinzen Heinrich von Schönaich-Carolath in Liegnitz / Niederschlesien. Nach Auflösung der Kapelle (1784) zog er als Musikalienhändler durchs Land. Im Mai 1786 wurde er in Salzburg vom Theaterdirektor Emanuel Schikaneder engagiert, in dessen Ensemble er nach Augsburg und Regensburg ging. Als Schikaneder im Mai 1789 seinen Vertrag in Regensburg kündigte, begleitete ihn Schack nach Wien. Im dortigen Theater auf der Wieden sang er am 30. September 1791 in der Uraufführung von MozartsZauberflöte die Rolle des Tamino. Auch gehörte er zu den Sängern, mit denen Mozart noch am Vortag seines Todes Teile aus seinem Requiem probte.[2] Entgegen einem weitverbreiteten Missverständnis war Schack nicht Flötist und spielte in der Rolle des Tamino auch nicht selbst die Flöte. Vertonte mehrere Libretto von Schikaneders.
Franz Xaver Gerl: * 30.11.1764 Andorf/OÖ, † 9.3.1827 Mannheim/D. Sänger (Bass) und Komponist. Sohn eines Schulmeisters und Organisten; 1777 Domchoralist (Alt) in Salzburg, wo er Schüler von L. Mozart gewesen sein muss; 1778–82 am Salzburger Gymnasium, danach Logik- und Physikstudium an der Univ.; ab 1785 Theaterlaufbahn, zuerst Bassist in der Theatergesellschaft von Ludwig Schmidt in Erlangen/D, 1786 bei einer rheinländischen Gesellschaft (v. a. in komischen Rollen, Glanzrolle als Osmin); 1787 in der Truppe von E. Schikaneder in Regensburg/D; 1789–93 am Freihaustheater auf der Wieden in Wien, als Sänger und Hauskomponist tätig; sang hier 1791 in der UA den Sarastro (seine erste Frau Barbara die Papagena) in der Zauberflöte von W. A. Mozart, der mit G. befreundet war und im selben Jahr für ihn die Arie Per questa bella mano KV 612 schrieb; 1794–1801 am Theater in Brünn; 1802–26 Mitglied des Mannheimer Nationaltheaters, hier auch als Schauspieler tätig. Seine Singspiele entstanden meist in Zusammenarbeit mit dem Tenor B. Schack. G. war in zweiter Ehe mit der Kusine seiner ersten Frau Barbara, Magdalene (geb. Reisinger) verheiratet.
GEDENKSTÄTTEN Denkmal in Andorf.
Das Wirken des Künstlerehepaares Franz und Barbara Gerl ist umglänzt vom treuen Dienst an W.A. Mozart und seinem Werk. (Prof. Alfred Orel) Franz Xaver Gerl, 1764 in Andorf geboren, als Sohn eines Schulmeisters und Organisten, Studium in Salzburg, Bassist und Komponist. Seine Gattin Barbara, geborene Reisinger, gleichfalls Sängerin, zählten zum nahen Freundeskreis Mozarts. Frau Gerl brachte den zögernden Mozart dazu, die Komposition der „Zauberflöte“ zu übernehmen. Kein Wunder also, dass Mozart die Gesangspartie des Sarastro der Stimme des erfolgreichen befreundeten Bassisten anpasste. Bei der Erstaufführung der „Zauberflöte“ am Theater auf der Wieden in Wien sang Franz Gerl den Sarastro, Barbara Gerl die Papagena. Auch in anderen Opern Mozarts verkörperte Franz Gerl die Hauptpartien Osmin, Don Giovanni, Figaro. Für die bis zum Tode gehaltene Freundschaft spricht der Umstand, dass Gerl am Todeslager Mozarts (4. Dezember 1791) die Basspartie in seinem Requiem sang. [Die Abfassung obigen Textes erfolgte anhand historischer Unterlagen]
WERKE Singspiele (Der dumme Gärtner aus dem Gebirge, oder Die zween Anton; Jakob und Nannerl, oder Der angenehme Traum; Die verdeckten Sachen; Was macht der Anton im Winter?; Don Quixotte und Sancho Pansa; Der Stein der Weisen oder Die Zauberinsel; Anton bei Hofe oder Das Namensfest).
1789 kehrte Schikaneder wieder nach Wien zurück, wo 1787 auf Antrag des Theaterdirektors Christian Roßbach das Freihaustheater, ein Theater im damals größten Wohnblock Wiens, dem Freihaus auf der Wieden, errichtet worden war. Dieses Theater wurde am 12. Juli 1789 mit dem von Schikaneder verfassten Stück Der dumme Anton im Gebirge eröffnet. Am 30. September 1791 fand dort die Premiere der OperDie Zauberflöte statt, zu der Schikaneder das Libretto geschrieben hatte, mit der Musik von Wolfgang Amadeus Mozart. Schikaneder selbst spielte den Vogelfänger Papageno, eine Figur in der Tradition des Alt-Wiener Volkstheaters. Die Erfolge brachten so große Einnahmen, dass Schikaneder mit Hilfe des Kaufmanns Bartholomäus Zitterbarth ein neues Theater auf der anderen Seite des Wienflusses, das Theater an der Wien, erbauen konnte. Das alte Theater auf der Wieden wurde daher 1801 geschlossen und in Mietwohnungen umgebaut.