Franz Xaver Gerl

Franz Xaver Gerl

Franz Xaver: * 30.11.1764 Andorf/OÖ, † 9.3.1827 Mannheim/D. Sänger (Bass) und Komponist. Sohn eines Schulmeisters und Organisten; 1777 Domchoralist (Alt) in Salzburg, wo er Schüler von L. Mozart gewesen sein muss; 1778–82 am Salzburger Gymnasium, danach Logik- und Physikstudium an der Univ.; ab 1785 Theaterlaufbahn, zuerst Bassist in der Theatergesellschaft von Ludwig Schmidt in Erlangen/D, 1786 bei einer rheinländischen Gesellschaft (v. a. in komischen Rollen, Glanzrolle als Osmin); 1787 in der Truppe von E. Schikaneder in Regensburg/D; 1789–93 am Freihaustheater auf der Wieden in Wien, als Sänger und Hauskomponist tätig; sang hier 1791 in der UA den Sarastro (seine erste Frau Barbara die Papagena) in der Zauberflöte von W. A. Mozart, der mit G. befreundet war und im selben Jahr für ihn die Arie Per questa bella mano KV 612 schrieb; 1794–1801 am Theater in Brünn; 1802–26 Mitglied des Mannheimer Nationaltheaters, hier auch als Schauspieler tätig. Seine Singspiele entstanden meist in Zusammenarbeit mit dem Tenor B. Schack. G. war in zweiter Ehe mit der Kusine seiner ersten Frau Barbara, Magdalene (geb. Reisinger) verheiratet.

GEDENKSTÄTTEN
Denkmal in Andorf.

Das Wirken des Künstlerehepaares Franz und Barbara Gerl ist umglänzt vom treuen Dienst an W.A. Mozart und seinem Werk.
(Prof. Alfred Orel)
Franz Xaver Gerl, 1764 in Andorf geboren, als Sohn eines Schulmeisters und Organisten, Studium in Salzburg, Bassist und Komponist. Seine Gattin Barbara, geborene Reisinger, gleichfalls Sängerin, zählten zum nahen Freundeskreis Mozarts. Frau Gerl brachte den zögernden Mozart dazu, die Komposition der „Zauberflöte“ zu übernehmen. Kein Wunder also, dass Mozart die Gesangspartie des Sarastro der Stimme des erfolgreichen befreundeten Bassisten anpasste. Bei der Erstaufführung der „Zauberflöte“ am Theater auf der Wieden in Wien sang Franz Gerl den Sarastro, Barbara Gerl die Papagena. Auch in anderen Opern Mozarts verkörperte Franz Gerl die Hauptpartien Osmin, Don Giovanni, Figaro. Für die bis zum Tode gehaltene Freundschaft spricht der Umstand, dass Gerl am Todeslager Mozarts (4. Dezember 1791) die Basspartie in seinem Requiem sang.
[Die Abfassung obigen Textes erfolgte anhand historischer Unterlagen]

WERKE
Singspiele (Der dumme Gärtner aus dem Gebirge, oder Die zween Anton; Jakob und Nannerl, oder Der angenehme Traum; Die verdeckten Sachen; Was macht der Anton im Winter?; Don Quixotte und Sancho Pansa; Der Stein der Weisen oder Die Zauberinsel; Anton bei Hofe oder Das Namensfest).

Vielseitiges Profil

Musiklexikon.at

Eine Komposition von ihm: